Der Begriff »Femizid« ist in den letzten Jahren auch in Deutschland ins öffentliche Bewusstsein vorgedrungen. Das zugrunde liegende gesellschaftliche Problem ist
hierzulande aber noch weitgehend unbearbeitet, auch wenn Soziale Bewegungen und akademische Debatten sich seit gut 50 Jahren mit Femiziden auseinandersetzen. Der Vortrag möchte daher zunächst in
die Geschichte des Begriffs einführen und erklären, warum er eine zentrale Analysekategorie und einen wichtigen politischen Bezugspunkt für internationale feministische Bewegungen darstellt.
Darauf aufbauend soll die konkrete Situation in Deutschland beschrieben und die Risikofaktoren skizziert werden, die Femizide begünstigen und hervorbringen.
Merle Dyroff ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Hamburg und forscht zu männlicher Gewalt und Feminiziden. Sie ist Mitautorin
der Broschüre #keinemehr – Femizide in Deutschland (2020). 2023 hat sie den Sammelband
Feminizide. Grundlagentexte und Analysen aus Lateinamerika mitherausgegeben, der im Verlag Barbara Budrich erschienen ist.
Veranstaltet in Kooperation mit der freien uni bamberg.